Erkenntnis: der ganz normale Wahnsinn

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Dieses Kleinod wurde vermutlich für Sepp Blatter hergerichtet

Eigentlich ist nichts Schlimmes passiert. Die Erkenntnisse, die der Tag brachte, waren wieder einmal erstaunlich bis unerträglich.

  • 21.45 Uhr: Muß man wissen, wie der Sohn von Wilhelm Tell hieß (der mit dem Kopf unterm Apfel) oder ist es gar schlimmer, daß man niemanden kennt, der so etwas wissen könnte? Als Bildungsbanause geht es ans große Geld verdienen.
  • 1.15 Uhr: Ein Einkommensteuerprogramm für  € 9,95 mag funktionieren, schneller/einfacher/komfortabler wird die Bearbeitung dadurch keinesfalls. Das, was mir als Steuerzahler dadurch möglicherweise entgeht, kommt allerdings in gute Hände. Der Staat wird’s schon irgendwie unter die Leute bringen.
  • 8:27 Uhr: ein netter Nachbar stellte meine Mülltonne wieder an den Stellplatz zurück, nachdem das Müllauto da war. Danke.
  • 8:30 Uhr: Der Baggerfahrer in unserer Straße sieht aus wie der Dicke aus Little Britain. Sicher eine der besten Serien des 21. Jahrhunderts. Und die Straße ist auch bald wieder befahrbar.
  • Es war sommerlich heiß, als die Meldung kam, daß Jörg Kachelmann frei gesprochen wurde. Wer hat in diesem Verfahren gewonnen? Der Beklagte (wird wohl nie wieder im TV auftreten)? Der Anwalt (hat vermutlich keine Kumpels hinzugewonnen)? Die Anklägerin (ist sie jetzt noch glaubwürdig)? Der Staat (muß die Gerichtskosten bezahlen)? Die Richter/Staatsanwälte/Gutachter (haben irgendwie umsonst vorgeturnt)? Blieben also nur die Gerichtsreporterinnen (wissen alles und können schön betroffen in die Kameras gucken) und der Rechtsstaat (ja  genau, das Motto ist und bleibt in dubio pro reo).
  • 18:35 Uhr: die fast fertige Straße ist jetzt dank Sauwetter überschwemmt. Das wird morgen ein hartes Stück Mehrarbeit.
  • Morgen sollte eine weitere Glanztat in Angriff genommen werden: FIFA-Exekutive-Mitgliedschaft anstreben (Vorfreude auf wertvolle Geschenke). Foto: Thomas Kohler@Flickr CC-Lizenz

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