Manchmal lohnt sich das Warten unbedingt. Biographien, die schon in der Mitte des Lebens veröffentlicht werden, sind wenig wert. Solche, die noch frühere Erscheinungstermine haben, sind erwartungsgemäß gar nichts wert (z.B. Daniel Küblböcks Biographie „Ich lebe meine Töne“ erschien, da war er noch nicht einmal 20 Jahre alt).
Die wirklichen Schriftsteller, die tatsächlich etwas zu erzählen haben, lassen sich viel Zeit.
Mark Twain hat uns 100 Jahre auf die Folter gespannt, bis seine geheime Biographie unters Volk durfte. Vielleicht gelang ihm damit sogar der ganz große literarische Wurf. Das Warten auf die mehr als 1.000 Seiten Twains, die im Aufbau Verlag erschienen sind, hat sich für den geduldigen Leser allerdings mehr als gelohnt. Und das nicht nur, weil man etwas über Wassermelonen und Kapitalismus lernen kann.
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